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Ende der Wehrpflicht: Kirche und Diakonie planen soziale Arbeit ohne Zivildienst
Die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe und die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) stellen sich auf die Zeit nach Wehrpflicht und Zivildienst ein.
Stärkung der Freiwilligendienste
Für den Zivildienstbeauftragen der Bundesregierung ist das Ende des Zivildienstes bis Mitte nächsten Jahres absehbar. Deshalb arbeitet die Bundesregierung im Dialog mit den Wohlfahrtsverbänden an einer Stärkung der Freiwilligendienste. Neben den bestehenden Angeboten wie dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ), die von den Bundesländern getragen werden, solle ergänzend ein Freiwilligenprogramm treten, das vom Bund finanziert wird.
Die Diakonie RWL begrüßt die Absicht, Mittel aus dem Zivildienst für die Förderung freiwilligen Engagements junger Menschen zu erhalten. Als Chance bezeichnete der Präses Schneider das Ende des Zivildienstes. „Es kann ein Bewusstsein dafür wachsen, dass ein freiwilliger Einsatz für andere wichtig für unsere Gesellschaft ist.“ Junge Menschen müssten erfahren, dass das Zusammenleben nicht nur von Geschäftsbeziehungen geprägt ist, sondern dass „die Gesellschaft davon lebt, dass man auch mal etwas tut, ohne dafür etwas zu bekommen.“
Fördern statt verpflichten
Alle drei wandten sich strikt gegen jegliche Art eines Pflichtdienstes, weil das ein nicht zu rechtfertigender Eingriff in die Freiheitsrechte der Menschen sei. „Gerade im Dienst am Menschen ist es wesentlich sinnvoller, freiwilliges Engagement zu fördern, als jemanden dazu zu verpflichten“, so Uwe Becker.
Rund 4.000 Zivildienstleistende haben im vergangenen Jahr ihren Dienst in einer evangelischen Einrichtung in Rheinland, Westfalen und Lippe getan. Die Haupteinsatzfelder sind Krankenhäuser, Behindertenhilfe und die Kinder- und Jugendarbeit. Die Teilnehmerzahlen des Freiwilligen Sozialen Jahres bei der Diakonie stiegen in den letzten Jahren stetig an. Im Moment gibt es rund 670 FSJler bei der Diakonie RWL.
EKD zu "Freiheit und Dienst"
Noch einmal Stichwort Chance für die Freiwilligendienste: In einer gemeinsamen Erklärung haben der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, der evangelische Militärbischof, Dr. Martin Dutzmann, der Friedensbeauftragte des Rates der EKD, Renke Brahms, sowie der Präsident des Diakonischen Werkes der EKD, Klaus-Dieter Kottnik, zur aktuellen Debatte um die Aussetzung der Wehrpflicht Stellung bezogen.
In dem Papier, das unter dem Titel „Freiheit und Dienst – Erwägungen zur Aussetzung der Wehrpflicht und zu den Konsequenzen aus evangelischer Sicht“ veröffentlicht wurde, werden die Überlegungen der Politik zur Aussetzung der Wehrpflicht grundsätzlich begrüßt.
Quelle: ekir.de >>>
EKD. In einer gemeinsamen Erklärung haben der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, der evangelische Militärbischof, Martin Dutzmann, der Friedensbeauftragte des Rates der EKD, Renke Brahms, sowie der Präsident des Diakonischen Werkes der EKD, Klaus-Dieter Kottnik, zur aktuellen Debatte um die Aussetzung der Wehrpflicht Stellung bezogen.